Einfang- und Kastrationsaktionen

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Wie vielleicht bemerkt wurde, waren in dem Industriebetrieb bereits zwei Einfangaktionen, wo insgesamt 9 Katzen und Kater in die Falle gingen.

Wie kam es nun dazu?

Es fing mit einem Eintrag meinerseits im Intranet des Betriebes an, wo ich katzenfreundliche Mitarbeiter suchte, die meine Futterstellen weiterbetreuen, wenn ich das Gelände verlasse.

Ich bekam Ende April den Anruf eines Mitarbeiters, der auch Katzen versorgt (in einer ganz anderen Ecke des riesigen Geländes) und gesehen hat, dass es überhand nimmt, wenn nichts getan wird. Also informierte er die Tierhilfe Kelheim-Abensberg, die ihre Hilfe zusagte. Da es aber ein Betrieb ist, der zur Chemie gehört, kann man da nicht einfach reinmarschieren und Katzen fangen. Die Damen von der Tierhilfe wurden nicht auf das Gelände gelassen. Große Empörung und Palaver. Der Mitarbeiter wandte sich dann an mich, mit der Bitte um Hilfe. Er hat mich abgeholt und mir seine Futterstelle und die Katzen gezeigt. Dort dürften es ca. 30 Tiere sein und genau dort führen wir im Moment die Einfangaktionen durch.

Ich arbeite schon viele Jahre in der Branche und die Vorschriften sind europaweit in etwa gleich. Also wußte ich, was zu tun ist. Erst telefonierte ich mit der Tierhilfe, die sich weiterhin bereit erklärte, zu helfen. Anschließend hatte ich einen kleinen Bürokratiemarathon zu bewältigen. Dazu muß ich sagen, dass alle, mit denen ich zu tun hatte sehr kooperativ waren. Viele stehen den Katzen zwar eher negativ gegenüber, aber mit Argumenten und ruhig konnte ich sie überzeugen.

Wenn man Katzenschutz betreibt, muß man die Emotionen im Zaum halten. Menschen, die Katzen nicht mögen oder denen sie egal sind, werden dadurch eher abgestoßen. Die größten Erfolge für die Katzen konnte ich in meiner bisherigen Katzenschutztätigkeit durch Sachlichkeit erzielen. Zugegeben, es fällt manchmal sehr schwer, sachlich und freundlich zu bleiben.

Mit Rumpoltern und Drohungen mit Tierschutzgesetz oder Presse hat schon so mancher Tierschützer unnötig viel Porzellan zerschlagen und für die Tiere das Gegenteil von dem, was sein sollte, bewirkt.

Da in den Chemiebetrieben ganz besondere Vorschriften gelten, muß eine Person, die sich damit auskennt und natürlich auch noch nie negativ aufgefallen ist, bei den Einfangaktionen dabei sein. Naja, es hat natürlich mich erwischt. Ich mache es gerne, denn diese Vorschriften gibt es nicht aus Jux und Dollerei, sondern sie schützen nicht nur die Menschen auf dem Gelände sondern auch die Anlieger. Und das Katzenelend muß einfach gelindert werden.

Ich mußte aber feststellen, dass es nicht einfach ist, einem anderen Menschen, der solche Werke sonst nur vom Vorbeifahren kennt, die Notwendigkeit, die Vorschriften zu beachten, nahe zu bringen. Ich hoffe aber, dass es mir jetzt endlich gelungen ist.

Das Einfangen

Solch eine Einfangaktion ist nicht so schnell erledigt. Viele Leute stellen sich vor, dass die Falle aufgestellt wird und die Katzen dann einfach reinmarschieren. Das mag bei Katzen funktionieren, die Menschen und deren Gerüche gewohnt sind. Kann ich nicht sagen, denn ich arbeite seit 8 Jahren ausschließlich mit verwilderten Katzen.

Da braucht man sehr viel Geduld. Selbst wenn die Katzen vor Hunger kaum noch stehen können, bleiben sie vorsichtig und mißtrauisch. Wenn ich alleine auf Einfangtour bin, stelle ich die Falle an einer günstigen Stelle auf und gehe selber so weit weg (möglichst um eine Ecke), dass mich die Katzen weder sehen, hören noch riechen können. Allerdings bleibe ich trotzdem auf Hörweite. Intensiv riechendes Futter (z.B. auch Thunfisch) kommt bei mir in einem Schälchen rein und dann heißt es warten. Komme ich zu früh um die Ecke, ist der Erfolg zunichte. Zusätzlich gebe ich manchmal etwas Baldrian oder auch Katzenminze in die Falle.

Ist die Falle zugeschlagen, wird das gefangene Tier sofort umgesetzt, in einen kleineren Korb und abgedeckt ins Auto gestellt. Meist beruhigen sich die Katzen durch das Abdecken sehr schnell. In seltenen Fällen kann es aber trotzdem zu Kratzern auf der Nase (weil die Katze sich durchs Gitter bohren möchte) oder Pfoten- bzw. Krallenverletzungen kommen. Gefangen werden jeweils nur so viele Katzen, wie Plätze bzw. Termine bei Tierärzten vorhanden sind. Trächtige Katzen werden auf Pflegestellen verteilt, wo sie in Ruhe ihre Kitten bekommen können. Bei uns sind drei untergebracht, wovon zwei mittlerweile sehr zutraulich sind und später auch vermittelt werden können. Katze 3 ist aber ein typisches verwildertes Exemplar. Sie werde ich, wenn die Kitten alt genug und sie kastriert ist, wieder an die Futterstelle zurückbringen.

Wie geht es mit den Katzen weiter?

Alle verwilderten Katzen, denen ich anmerke, dass sie nicht in einem Raum sein mögen und nicht mit dem Menschen klarkommen, werden von mir an ihre Futterstelle zurück gebracht. Das äussert sich nicht nur in Fauchen, Knurren, Kratzen und Beißen. Das sieht man der gesamten Katze an, ob sie sich auf Menschen und Wohnungen einlassen will. Wenn eine Katze nicht knurrt oder faucht, sagt das noch lange nichts darüber aus, ob sie beim Menschen glücklich werden wird.

Ich vertrete die Meinung, dass verwilderte Katzen nicht eingesperrt gehören. Man bricht sie damit und das kann und darf nicht Sinn des Katzenschutzes sein. Ich sehe rot, wenn ich auf Tierheimseiten surfe und dann die Fotos dieser unglücklichen Tiere sehe. Warum setzt man sie nicht an den Futterstellen wieder aus? Selbst wenn es eine ungünstige Gegend ist oder es dort Katzenhasser gibt, sind diese Tiere in der Freiheit glücklich, auch wenn sie vielleicht nicht so lange leben werden. Unglücklich finde ich in dem Zusammenhang auch, dass Menschen, die die Möglichkeit hätten, solchen Tieren ungestörte Freiheit zu bieten, für solche unglücklichen Würmer teilweise horrende Schutzgebühren zahlen sollen. Die meisten Menschen, die bei einer Tierschutzvereinigung nach einer Katze Ausschau halten, möchten doch eine zutrauliche haben. Die wilden und halbwilden sitzen manchmal Jahre hinter Gittern und irgendwann haben sie dann aufgegeben. Warum muß das sein? Das hat nichts mehr mit Katzenschutz zu tun!

Meine Auffassung vom Katzenschutz: Kastration um das Elend zu lindern und gleichzeitig glückliche Katzen.

 

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