Kastrieren – warum?
Es gibt viele Gründe, die für das Kastrieren von Katze und Kater sprechen.
2. Katzen bekommen bis zu 3x im Jahr Nachwuchs. Das zehrt an der Mutterkatze, sie ist krankheitsanfälliger.
3. Auch bei Katzen können beim Geschlechtsakt Krankheiten übertragen werden, z.B. Katzenaids (FiV).
4. Kater wandern kilometerweit auf der Suche nach rolligen Kätzinnen. Es besteht erhöhte Unfallgefahr, da die Tiere unaufmerksamer sind.
5. Rollige Kätzinnen sind fast nicht zu bändigen, können sogar aggressiv reagieren.
6. Kastrierte Tiere sind verschmuster und anhänglicher.
7. Kastrierte Katzen haben eine höhere Lebenserwartung.
8. Bei kastrierten Kätzinnen verringert sich die Gefahr des Gebärmutterkrebs.
9. Kastrierte Katzen und Kater sind sehr viel erfolgreicher bei der Mäuse- und Rattenjagd als unkastrierte Artgenossen.
Mausi und ihre Kinder
Zwei Dinge muß man wissen: je feindlicher die Umwelt, umso mehr Babys kommen auf die Welt
Nur die Starken überleben
Vorgeschichte: Mausi wurde mit Halsverletzungen und trächtig mit 2 ihrer Babys aus dem letzten Wurf in einem Industriegebiet eingefangen. Sie ist eine echte verwilderte Katze, wohl ohne Menschenkontakt in dem Industriegebiet geboren und aufgewachsen.
Am Dienstag, den 19.08.08 bekam Mausi im Laufe des Tages endlich ihre Babys. Es waren 8 Geburten, die sie hinter sich bringen musste. 1 Baby war tot, was die Überreste, die ich am Abend fand, bewiesen. Ja Überreste, denn den größten Teil hatte Mausi verspeist.
Ihre beiden größeren Kitten waren aus dem Stall entfernt, wohnen jetzt bis zur Kastration im Bad bei uns.
Mittwochabend der nächste Schock. Das 7. Baby fehlte. Trotz intensiver Suche konnte ich es nicht finden. Auch keine Überreste. Es war wohl zu schwach.
Samstagmorgen der nächste Schreck. Gar kein Baby mehr da! Sicher waren sie sehr klein, aber sie erschienen mir durchaus überlebensfähig. Nach einer Viertelstunde intensiven Suchens fand ich sie unversehrt. Was war ich erleichtert. Seit Samstagmittag liegen die Kitten in der Wurfkiste und Mausi hat sie dort nicht mehr entfernt. Und es sind immer noch 6 Stück. Vier getigerte und zwei schwarze.
Es ist das Eine, die Gesetze der Natur zu kennen (siehe Eingangssatz), aber es ist das Andere, sie direkt mitzuerleben.
Der dauernde Wechsel der Aufenthaltsplätze ist auch klar. Dort, wo Mausi bisher gelebt hat, haben die Katzenkinder viele Feinde. Nein, nicht den Menschen. Denn da halten sich nicht viele auf. Kater, Fuchs, Marder und Greifvögel sind die größten Gefahren für die Kleinen.
Noch etwas kann ich bei Mausi beobachten, das ich bisher bei Katzenmamis nicht kannte. Mausi säugt im Sitzen. Wohl deshalb, damit sie Feinde eher sieht und wenigstens einen Teil des Wurfes in Sicherheit bringen kann. Wenn ich mir vorstelle, dass sie immer so große Würfe hatte und vom letzten nur 2 Kinder geblieben sind ….
Sie lässt mich nicht an die Babys ran. Verteidigt sie mit allem, was sie hat. Ist eine sehr liebevolle Mama, die sich intensiv um ihren Nachwuchs kümmert. Ich kann im Moment nicht mehr tun als Mausi gut zu versorgen und immer wieder reden. Ich weiß, dass die Babys noch nichts hören, aber sie spüren sicher, dass ich so oft es geht bei ihnen bin.
Warum ich das erzählt habe? Auf dem Gelände, wo Mausi her ist, gibt es noch ungefähr 60 Katzen. Allesamt verwildert. Und natürlich nicht kastriert. Es wird eine große Aufgabe, das Elend dort in den Griff zu bekommen. Dafür brauchen wir alle Hilfe, die es gibt. Zwei Futterstellen sind bereits eingerichtet, um die Katzen zu versorgen. Bald wird es die erste Fangaktion zur Kastration geben. Die ersten Katzen erscheinen nämlich bereits regelmässig dort zum Fressen.
Wo kommen diese Katzen her? Die ersten ganz sicher aus den umliegenden Dörfern. Dann haben sie sich dort auf dem Gelände vermehrt. Es ist ein sehr großes Gelände mit vielen Versteckmöglichkeiten für die Katzen.
Also wieder ein vom Menschen verursachtes Problem. Natürlich interessiert es die ursprünglichen Verursachen absolut nicht. Es sind ja „nur Katzen“.
Mausi wird natürlich kastriert werden, wenn die Kitten groß genug sind. Und später darf sie hier im Dorf bleiben.
Bitte wirkt auch eure Umgebung ein, damit die Katzen kastriert werden und weiteres Elend verhindert wird.
Das schrieb ich am 24. August 2008 auf.
Ich möchte hierauf aufmerksam machen:
Katzenschutzverordnung
Und Schüler für Tiere hat einen bunten Kastrations-Flyer erstellt. Zum Runterladen oder Ausdrucken und verteilen!