Katzenbedarf bei Streunerkatzen
Katzenklo
Die größten Missverständnisse zwischen Mensch und (verwilderter) Katze gibt es beim Thema Katzenklo. Mensch meint es gut, kauft evt. noch ein Haubenklo und gut riechendes Streu und Katze benutzt den Blumentopf
Ist aber relativ normal. Eine Streunerkatze wird ihr Geschäft nicht in babypuderduftende Erde erledigen, denn die gibt es in der Natur nicht. Entweder in Erde, Gras, Holzspäne, Stroh oder anderen draussen befindlichen Materialien. Wenn dann ein Streu mit Frischeduft oder Babypuder gereicht wird, verbindet Katze das nicht mit einem Klo. Hier haben sich Holzstreus oder andere Streus aus natürlichen Materialien sehr bewährt. Anfangs kann man auch eine handvoll Erde untermischen. Dann weiß Katze gleich, wofür das Kisterl gedacht ist.
Katzen sind Fluchttiere und brauchen für ihr Klo eine ruhige Stelle. Geht Katze nicht in das Haubenklo, dann nehmen Sie doch einfach die Haube ab. Manche Katzen gewöhnen sich ans Haubenklo, andere lieben es und der Rest meidet es. Besonders ehemals verwilderte Katzen fühlen sich in Haubenklos nicht so wohl, weil sie ihre Umgebung nicht beobachten können.
Gerade bei ehemaligen Streunerkatzen greift die Faustregel: Anzahl der Katzen + 1 ist Anzahl der Katzenklos. Warum? Katzen machen draussen nie ihr großes Geschäft an der gleichen Stelle wie das kleine. Nicht vergrabene Häufchen gehören dem Revierinhaber. Alle andere Katzen werden bestrebt sein, ihre Hinterlassenschaften peinlichst zu vergraben. Es sollte sich also immer genügend Streu in der Katzentoilette befinden.
Kratzmöglichkeiten
Katzen müssen kratzen. Nicht um uns Menschen zu ärgern, sondern das Kratzen an Gegenständen dient einerseits zur Markierung des Reviers und andererseits der Krallenpflege.
Hierfür sollten den Katzen Kratzbäume, Kratzmatten oder andere Kratzmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Bei Kratzbäumen ist darauf zu achten, dass sie einen durchgehenden Stamm haben, sich die Katzen also richtig hochhangeln können. Ausserdem darf er nicht in irgendeiner Ecke stehen sondern sollte der Katze die Möglichkeit bieten, möglichst viel von ihrem Revier von dem Kratzbaum aus zu beobachten. Es bieten sich also Zimmer mit einem interessanten Fenster an, wo Katz auch noch einen Teil der Wohnung überblicken können. Idealerweise gelangen Katzen vom Kratzbaum aus auf andere hochgelegene Beobachtungsposten wie z.B. Schränke oder Regale. Der Kratzbaum sollte auch an einem festen Weg der Katze liegen, damit sie zwischendrin Markierungen setzen kann.
Da bei den gekauften Kratzbäumen meist sehr dünnes Sisalseil verwendet wird, haben wir uns bei einer Seilerei eine ganze Trosse Seil mit einem Durchmesser von 1cm gekauft. Wenn also das Sisalseil durchgewetzt ist, wickeln wir die Säulen mit dem dicken Sisalseil neu. Der Kratzbaum sieht danach (ja, es ist eine Heidenarbeit) aus wie neu und wird wieder gerne genutzt. Das wesentlich dickere Seil hält sehr viel länger, diese Investition lohnt sich. Die Plüschbezüge sind meist auch recht schnell kaputt, wenn man eine wilde Horde rumtoben hat. Teppichreste schaffen hier Abhilfe. Aber bitte keine Schlingenware. Da man keine großen Reste benötigt, bekommt man sie meist zu kleinstem Preis in Teppich- oder Möbelgeschäften. Nachfragen lohnt sich.
Eckschoner oder Sisalmatten aus dem Zoofachgeschäft haben wir uns abgewöhnt. Zu teuer und zu wenig haltbar. Die Katzen kratzen sehr gerne auf Kokosmatten. Diese Fußabstreifer, die es oft schon sehr günstig zu kaufen gibt.
Gerne genommen aber auch nicht sehr haltbar sind sisalbezogene Kratztiere. Leider sind sie meist sehr bunt und diese Farben sind wasserlöslich. Das finde ich für die Gesundheit der Katzen nicht optimal.
Mit etwas Zeitaufwand kann man Sisalsachen selber erstellen. Wir haben verschiedene Sisalzöpfe geflochten und z.T. aufgehängt, der andere Teil ist einfach zum Rumtragen.