Viele kleine Leute
an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der
Welt verändern.
(afrikanisches Sprichwort)
Wie läuft das eigentlich auf dem Streunerhof?
Sobald eine neue Katze bei uns auftaucht, die etwas zutraulich ist, wird sie eingefangen, zum TA gebracht, untersucht und es wird nachgesehen, ob sie tätowiert oder gechippt ist.
Meist sind sie etwas verwahrlost, mit Ungeziefern gut eingedeckt und haben evt. kleinere Kampfverletzungen.
Nach der Erstversorgung durch den Tierarzt kommt das Tier erst einmal in Quarantäne. Dort mache ich einige Fotos, erstelle Aushänge, die ich dann im Umkreis von etwa 50 km verteile. Tierarzt-Praxen, Zoofachgeschäfte, Tierheim und Tierhilfe. Ausserdem in Supermärkten und Tankstellen.
Das Tier wird auch als zugelaufen beim Katzensuchdienst gemeldet.
Wenn die Katze nach einigen Tagen "normal" und gesund ist (nochmaliger Check beim Tierarzt), dann darf sie ins Katzenzimmer umziehen. Nach spätestens 6 Wochen wird sie kastriert und geimpft. Bis dahin haben wir ein Bild des Charakters und konnten meist auch schon feststellen, ob sie mit anderen Katzen harmoniert.
Manche Katzen bleiben länger im Katzenzimmer. Zuletzt war es der Fall bei einer durch einen Unfall behinderte ältere Katze. Es gab zwar wenige Bewerber, aber das Umfeld wäre nicht optimal gewesen. Aber auch für das Kätzle gab es ein Happy End. Sie lebt seit März bei ihrer neuen Familie und es sind alle Parteien glücklich darüber. Auch wenn es für die Katze fast zwei Jahre gedauert hat.
Vermittlungsgebühr setzt sich aus Kastration und Impfung zusammen. Wenn ich ein Tier hergebe, das krank ist (das wird von mir nicht verschwiegen), dann verzichte ich meist sogar auf diese Gebühr, wenn der Platz gut ist. Der Schutzvertrag ist der allgemeine Standardvertrag, den man auf vielen Tierschutz-Seiten im Internet finden kann.
Bei uns werden nur solche Katzen aufgenommen, die sich an den Futterstellen einfinden. Nicht von privat, wir sind kein Tierheim.
Die verwilderten Katzen werden meist per Falle gefangen, vom TA durchgecheckt und kastriert. Meist sind sie so scheu, dass eine Vermittlung aussichtslos ist. Und sie ewig einsperren, bis sich doch jemand durch Zufall findet, das ist Tierquälerei. Deshalb werden sie spätestens eine Woche nach der Kastration wieder an der Futterstelle in die Freiheit entlassen. Das ist in meinen Augen der richtige und einzige Weg für diese Katzen. Einige wenige dürfen ein neues Leben bei uns auf dem Hof beginnen. Hier kann ich nur wenige Katzen aufnehmen, weil es eine feste Population an der Futterstelle (natürlich auch alle kastriert) gibt. Zuviele neue Katzen verträgt das Revier nicht.