Streunerkatzen
Wie kann man den heimatlosen Katzen den Winter erleichtern?
1. eine geschützte Futterstelle
Bei Nassfutter ist darauf zu achten, dass es im Winter leicht einfriert. Dagegen haben sich z.B. Babywärmeteller (im Drogeriemarkt um 3 Euro) bewährt. Stehen diese noch auf einem von unten durch eine Styroporplatte gegen Kälte geschützten Platz, friert das Futter erst nach ca. 2 Stunden ein. Weiterhin können auch Taschenwärmer (ca. 1 Euro) das Einfrieren für etwa eine Stunde verhindern. Allerdings braucht man da Tellerchen, die gewölbt sind.
Die Futterstelle sollte in einem geschützten Raum stehen (Garage, Schuppen, evt. eine alte Hundehütte). Trockenfutter friert nicht ein und ist für den Winter eine gute Alternative. Dabei bedenken Sie aber bitte, dass die Katzen dann einen Zugang zu Wasser benötigen.
2. ein warmer Unterschlupf
Eine alte Hundehütte oder ein Häuschen aus wetterfestem Material (es eigenen sich auch Katzenklohauben) werden auf eine Styroporplatte gestellt. Möglichst in einer zugfreien und vor allem ruhigen Ecke. Eine dicke Schicht Stroh darauf und schon ist ein warmer Unterschlupf fertig. Bitte keine Decken oder Laken auf das Stroh legen. Wenn sich eine nasse Katze in den Unterschlupf begibt, sammelt sich die Feuchtigkeit in den Textilien und die Katze kann dadurch eine Blasenentzündung oder Erkältung bekommen. Bei Stroh läuft das Wasser nach unten durch und die obere Schicht bleibt trocken und hält weiterhin warm. Katzen bauen sich im Stroh regelrechte Nester, wo sie selbst bei zweistelligen Minusgraden genug Wärme finden.
3. bereitgestelltes Wasser
Gerade in sehr strengen Wintern, meist ohne viel Schnee, haben Katzen große Probleme, an ausreichend Wasser zu kommen. Auch hier bieten sich Babywärmeteller an. Allerdings müssen diese täglich mehrmals ausgewechselt werden.
Haben Sie die Möglichkeit eines Stromanschlusses in der Nähe der Futterstelle (auch bei Streunerkatzen sollte das Wasser mindestens 2 m vom Futter entfernt stehen), dann habe ich noch einen Tipp. Einen großen Keramikübertopf, in dem eine Aquariumheizung angebracht wird. Bei den Aquariumheizungen lässt sich die Temperatur regeln. Sie brauchen auch nicht viel Strom. Entweder im Fachhandel erhältlich oder bei einem befreundeten Aquarianer. Oft werden diese Heizungen auch gebraucht in lokalen Anzeigenblättern angeboten. Bitte achten Sie darauf, dass das Wasser regelmässig aufgefüllt werden muß, damit die Heizung immer ganz bedeckt ist.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen großen Tonuntersetzer auf einen Tontopf, in dem ein Grablicht brennt, stellen. Da bleibt das Wasser auch flüssig.
Die Katzen werden es Ihnen danken.
Bei der Fütterung von Streunerkatzen ist folgendes zu beachten:
Es sollte in einem geschlossenen Raum erfolgen, damit keine Ratten u.ä. angezogen werden. Das ergibt sich aus dem Bundesseuchenschutzgesetz.
Es sollten keine Nachbarn dadurch belästigt werden.
Nicht jede Katze, die zum Fressen kommt, ist automatisch ein Streuner. Bitte klären Sie dies mit Ihren Nachbarn ab. Manch eine Freigängerkatze hat mehrere Futterstellen.
Wenn kranke oder verletzte Tiere an die Futterstelle kommen, sollten sie tierärztlich versorgt werden.
Können Sie dies nicht aus eigenen Mitteln finanzieren, informieren Sie den nächsten Tierschutzverein, dass bei Ihnen eine streunende, kranke oder verletzte Katze kommt. Dort wird man Ihnen sagen, wie das weitere Vorgehen ist.
Kommt eine zutrauliche Katze an die Futterstelle, machen Sie Aushänge, lesen Sie in den Anzeigenblättern intensiv die Vermisstenmeldungen durch. Es gibt Katzen, die fahren gerne Auto und sie können auch von weiter her zu Ihnen gekommen sein. So ein Tier sollte auch auf Tätowierung und Chip überprüft werden. Ein Chiplesegerät haben viele Tierschutzvereine oder Tierärzte. Vielleicht wird die Katze andernorts schon schmerzlich vermisst.
Kann die Katze angefasst werden, empfiehlt es sich, ein Papierhalsband mit der Frage: wo wohne ich und der eigenen Telefonnummer zu basteln und es der Katze umlegen.
Es gibt im Internet auch einige Seiten für vermisste Katzen. Tasso oder Katzensuchdienst. Dort kann man nach vermissten Katzen sehen oder selber eine Fundanzeige (kostenlos) aufgeben.